HK: Sie sind als eines der aktivsten (zu recht meinen wir) Software- und Entwicklungsh�user bekannt, nennen Sie uns ihre derzeitigen Produkte und Entwicklungen.
Haage: Unsere Produkte lassen sich zur Zeit in drei Kategorien einteilen:
1. Entwicklungssysteme
StormC - Basispaket zur AmigaOS Entwicklung
StormC p.OS - Cross-Compiler zur p.OS Entwicklung
StormC PowerPC - Cross-Compiler zur PowerPC Entwicklung
StormPowerASM - Cross-Assembler zur PowerPC Entwicklung
StormWIZARD - Oberfl�chengenerator auf Boopsi-Basis f�r AmigaOS und p.OS
2. Grafiksoftware und Desktop Publishing
ArtEffect - 24 Bit Bildbearbeitung
DrawStudio - Vektorzeichenprogramm
Tornado 3D - Echtzeit Renderer
PageStream - Desktop Publishing
3. Emulatoren
PCx - Pentium Emulator
Fusion - Macintosh Emulator
Bei der genannten Software handelt es sich um direkt lieferbare oder unmittelbar vor der Auslieferung stehende Software.
Haage: In unserem Haus arbeiten zur Zeit vier Angestellte. Mein Kollege Markus Nerding und ich bem�hen uns um Vertrieb und Organisation. Meine Frau ist f�r die Werbe-, Satz- und Layoutarbeiten verantwortlich und Jochen Becher koordiniert die Entwicklung unserer eigenen Software. Freiberuflich sind zur Zeit sechs Entwickler f�r uns t�tig, die daf�r sorgen, da� immer frische Software angeboten werden kann.
Haage: Gerade in den letzten Tagen haben wir unsere PowerPC-Entwicklung ver�ffentlicht, die sicher f�r Aufsehen im Markt sorgen wird. Das Produkt hei�t WarpUP und es handelt sich dabei um ein PowerPC natives Exec, was die amigakonforme Programmierung der PowerUP-Karten von Phase 5 zul��t.
Im Bereich Entwicklungssysteme werden wir unser Angebot um einen Java Bytecode-Compiler erweitern, der bereits vor kurzem unter dem Namen MERAPI (es handelt sich dabei um einen m�chtigen Vulkan auf Java) angek�ndigt wurde.
Haage: Uns geht es nicht nur ums Geldverdienen. Sicher spielt das auch eine Rolle, aber viel wichtiger ist, da� man bei der Arbeit Spa� hat und das haben wir eben nur, wenn wir auf dem Amiga und f�r den Amiga Arbeiten k�nnen.
Haage: EasyWriter wurde auf der letztj�hrigen Messe in K�ln zum ersten Mal pr�sentiert. Das, was man dort bewundern konnte, war oberfl�chlich zwar schon sehr weit entwickelt, aber noch sehr weit von der Ver�ffentlichbarkeit entfernt. Damals planten wir, mit EasyWriter die ersten p.OS-Textverarbeitung zu bringen, da unter AmigaOS mit FinalWriter und Wordworth zwei starke Konkurrenten etabliert sind. Leider ging aber die p.OS-Entwicklung nicht so schnell voran, wie noch vor einem Jahr angenommen, so da� wir unsere Programmierressourcen erst einmal wichtigeren Projekten zugeteil haben. Zur Zeit wird jedoch wieder flei�ig daran programmiert. Einen Termin f�r eine Ver�ffentlichung kann ich jedoch noch nicht nennen.
Haage: Von unserem MERAPI-Projekt sprach ich bereits. Es handelt sich dabei um ein Entwicklungs- system, um einen Bytecode-Interpreter und um einen "Just In Time"-Compiler (JIT). Mit MERAPI wird der Anwender alle Java-Applikationen auch auf dem Amiga nutzen k�nnen, da es sich bei Java-Applikationen um plattformunabh�ngige Applikationen handelt. Das hei�t, da� Programme, die auf dem PC erstellt wurden, auch auf dem Amiga lauff�hig sein werden. MERAPI wird in verschiedenen Zusammenstellungen zu erwerben sein, da nicht jeder das Entwicklungssystem ben�tigt, wohl aber den Bytecode-Interpreter. Der Preis und der genaue Erscheinungstermin sind noch nicht festgelegt.
Haage: Ich mu� gestehen, da� wir nicht ausschlie�lich mit dem Amiga arbeiten. Die Buchhaltung und alle Satz- und Layoutarbeiten werden auf Apple Macintosh Ger�ten erledigt. Im Satzbereich planen wir jedoch die teilweise Umstellung auf PageStream, da PageStream gegen�ber DTP-Programmen auf dem Mac einige Vorz�ge bietet. Die Homepage wird auf dem Amiga vorbereitet aber mit einem Intel-PC umgesetzt. Programmiert wird jedoch alles auf dem Amiga mit StormC.
Haage: Bereits 1988 machte ich mich selbst�ndig und programmierte damals auf dem Atari ST und dem Amiga f�r die Firma GFA-Systemtechnik. Ab 1990 arbeitete ich verst�rkt auch f�r die Firma Maxon, wo ich auch meine jetzigen Partner Markus Nerding (ehemaliger Chefredakteur der Kickstart) und Jochen Becher (freiberuflicher Mitarbeiter im MaxonC++ Projekt) kennenlernte. Kurz nach den ersten Anzeichen des Vorsto�es in den PC-Markt bei Maxon trennten wir uns von Maxon und �nderten die Rechtsform meines Gewerbebetriebs am 20.10.95 in die HAAGE&PARTNER Computer GmbH. Heute wissen wir, da� es der richtige Schritt war, um auf dem Amiga-Markt f�r weiterhin gute Software zu sorgen.
In der Zukunft m�chten wir alles Erdenkliche dazu beitragen, um den Amiga mit konkurrenzf�higer Software technisch an die Spitze zu bringen. Wir sind sehr darum bem�ht, unser Wissen und unsere F�higkeiten auch Amiga International (Gateway 2000) zugute kommen zu lassen.
Haage: Zun�chst m�chte ich mich recht herzlich bei Ihnen daf�r bedanken, da� Sie das Interview auf Ihrer Club-Diskette ver�ffentlichen. Es ist sch�n, zu sehen, wieviele Amiga Clubs in letzter Zeit gegr�ndet wurden und da� die Mitgliederzahl st�ndig w�chst. F�r mich ist das eine Best�tigung daf�r, da� wir auf dem richtigen Weg sind. Ich versichere Ihnen, da� wir Ihnen auch in Zukunft mit weiteren Neuentwicklungen den Spa� am Amiga erhalten werden.
(OTT)